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2004 – 2012 Chevrolet Colorado und GMC Canyon Kaufberatung:


Der Chevrolet Colorado bzw. GMC Canyon ist ein recht einfach aufgebautes Fahrzeug, das größtenteils aus seit Jahren bewährten Bauteilen besteht. Daher gibt es nicht so viele Problempunkte. Bei US-Importen sollte auf jeden Fall ein Augenmerk auf die Rostvorsorge gelegt werden. Diese Fahrzeuge sind am Unterboden meist nur Grundiert und sollten für unsere Winter einen Unterbodenschutz und eine Hohlraumversiegelung erhalten. Falls bei solchen Importfahrzeugen Alufelgen montiert sind, die nicht von GM angeboten wurden, bitte unbedingt prüfen ob die Felgen in den Fahrzeugpapieren eingetragen sind. Eine Eintragung von amerikanischen Alufelgen scheitert meist, da es keine Gutachten und keinen Nachweis über eine Biegeumlaufprüfung für solche Felgen gibt.

Der wahrscheinlich wichtigste Tipp, wenn ihr euch für einen Colorado oder GMC Canyon interessiert, ist nicht nur nach der Erstzulassung zu schauen, sondern vor allem nach dem Baujahr. Viele der in Deutschland angebotenen Fahrzeuge sind trotz einer Erstzulassung von z.B. 2009 oder 2010 bereits im Jahr 2004 oder 2005 hergestellt worden. Die 10. Stelle der Fahrgestellnummer sagt das Baujahr des Fahrzeugs aus, 4 = 2004 … 9=2009 danach wurde auf Buchstaben umgestellt A=2010…C=2012.

Karosserieformen:

Regular-Cab

Regular Cab:  Radstand = 2824mm, Länge = 4897mm, Länge der Ladefläche = 1849mm

Extended-Cab

Extended Cab: Radstand = 3200mm, Länge = 5260mm, Länge der Ladefläche = 1849mm

Crew-Cab

Crew Cab: Radstand = 3200mm, Länge = 5260mm, Länge der Ladefläche = 1552mm

Motoren:
2004 – 2006: 2,8l 4-Zylinder mit 175PS/251Nm oder 3,5l 5-Zylinder mit 220PS/305Nm
Seit 2007: 2,9l 4-Zylinder mit 185PS/264Nm oder 3,7l 5-Zylinder mit 242PS/328Nm
Seit 2009 ist auch ein 5,3l V8-Motor mit 300PS/434Nm lieferbar.

Getriebe:
Die 2,8l und 2,9l Motoren haben ein Schaltgetriebe, konnten optional aber auch mit Automatik ausgestattet werden. Alle anderen Motoren sind nur mit dem Automatikgetriebe erhältlich.

Antrieb:
Alle Karosserieformen wurden mit Heckantrieb oder Allradantrieb angeboten. Sogar das Z71 Ausstattungspaket  Off-Road Aufhängung konnte mit Heckantrieb oder Allradantrieb geordert werden.

Aufhängung:
 Bei allen Modellen ist hinten eine Starrachse mit Blattfedern montiert.
Z85 Standard: Bei Heckantrieb war vorne eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, beim Allradantrieb war eine Drehstabfederung verbaut. Beide Versionen haben einen 28mm Stabilisator vorn.
Z71 Off-Road: Heckantrieb und Allradantrieb Modelle haben vorne eine Drehstabfederung mit einem 28mm Stabilisator. Das Fahrwerk bietet 25mm mehr Bodenfreiheit als das Z85 Fahrwerk.
ZQ8 Sport: Gab es nur mit Heckantrieb. Hier war vorne eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern verbaut. Der Stabilisator hat vorne einen Durchmesser von 28mm und hinten ist ein zusätzlicher Stabilisator mit 22mm Durchmesser verbaut. Das Fahrwerk ist 50mm tiefer als das Z85 Fahrwerk und speziell für das Handling auf der Straße ausgelegt.


Empfehlung:

Als Motorisierung würde ich den 5-Zylinder Motor mit dem 4L60E Automatikgetriebe empfehlen. Hier stimmt die Leistung bereits im niedrigen Drehzahlbereich und das typische entspannte amerikanische dahingleiten stellt sich ein. Dank seiner modernen Bauart mit 2 obenliegenden variablen Nockenwellen und 4 Ventilen pro Zylinder, kann der Motor den Truck aber auch richtig sportlich beschleunigen. Für US-Car Neulinge sollte hier noch erwähnt werden, dass die Fahrzeuge auf ca. 165 km/h gedrosselt sind.


Zu beachten:
Da weder der Chevrolet Colorado noch der GMC Canyon offiziell von GM in Deutschland verkauft wurden, ist die Ersatzteilversorgung teilweise etwas schwierig. Während Technikteile auch in anderen Fahrzeugen wie dem Hummer H3 zu finden waren und somit auch hier erhältlich sind, müssen Teile die nur für den Colorado oder Canyon gefertigt werden, über US-Teilehändler beschafft werden. Hier muß man sich auf gewisse Lieferzeiten einstellen.
Wer einen Gasumbau plant, sollte bei den 4- und 5-Zylindermotoren die Kosten für eine Zylinderkopfbearbeitung mit einplanen, da sie zu weiche Ventilsitze für einen Gasumbau haben.
Im Chevrolet Colorado werden die Warnsignaltöne (Anschnallwarnung, Tank fast Leer, Motortemperatur…) über das Originalradio ausgegeben. Da das Originalradio nur ungerade Frequenzen empfangen kann, ist es für uns ungeeignet und kann kaum Sender empfangen. Daher wird das Radio häufig gegen ein nicht originales getauscht, hierbei sollte aber ein Adapterkabel mit Chimmodul verbaut werden, sonst sind diese Warntöne nicht mehr hörbar. Leider ist dies aus Kostengründen meist nicht der Fall.


Folgende Probleme sind mir bekannt:

1. Ventilsitze: Motoren aus dem Jahr 2004 und 2005 habe oft Probleme mit den Zylinderköpfen, da die Ventilsitze zu weich waren. Wenn diese eingelaufen sind haben die Motoren einen unrunden Leerlauf und im Fehlerspeicher finden sich meist Meldungen über Fehlzündungen einzelner Zylinder. Bei den Fahrzeugen ab 2006 tritt dieses Problem nicht mehr auf.

2. Nockenwellenversteller: Ein weiterer Problempunkt am Motor ist der Nockenwellenversteller, dieses Bauteil zerfällt manchmal und muß ausgetauscht werden. GM rät beim Austausch zu einem Ölwechsel da Kleinteile des Verstellers in den Ölkreislauf gelangen können. Bei diesem Fehler geht die Motorleuchte an, im Fehlerspeicher wird der Code P0014 und / oder P0017 hinterlegt. In der Schrauberecke findet ihr eine kurze Anleitung wie der Nockenwellenversteller zu wechseln ist.

3. Bremslichtschalter: Wegen dem Bremslichtschalter gab es in den USA eine Rückrufaktion. Das Problem liegt hierbei nicht im Ausfall der Bremslichter, sondern darin, dass der Tempomat nicht mehr abschaltet wenn man die Bremse betätigt.
 
4. Tankdeckel: Der Ratschenmechanismus, des originalen Tankdeckels wird immer leichtgängiger und schließt den Tank dann nicht mehr richtig. Da die Motorsteuerung eine Undichtigkeit im Kraftstoffsystem erkennt, geht die Motorleuchte an. Im Fehlerspeicher wird meist der Code P0442 hinterlegt.

5. Benzindampfaufangsystem: Das Benzindampfaufangsystem ist unter der Ladefläche montiert und dort dem Dreck- und Salznebel ausgeliefert. Dies führt dazu, dass entweder die elektrische Verbindung zum Ventil oder das ganze Ventil festgammelt. Auch bei diesem Fehler geht die Motorleuchte an, im Fehlerspeicher wird der Code P0449 hinterlegt. Als erstes sollte die entsprechende Sicherung geprüft werden. Wenn diese in Ordnung ist reinigt man die elektrische Steckverbindung. Bleibt das Problem trotzdem bestehen, hilft nur noch der Austausch des Ventils.

6. ABS: Durch Rost auf dem ABS-Ring erkennt der ABS-Sensor die Raddrehzahl nicht mehr richtig. Das Problem äußert sich meist durch kurzen Einsatz des ABS-Systems bei Geschwindigkeiten um ca. 10km/h bei leichtem bremsen. Hier hilft nur ein Austausch der kompletten Radnabe.

7. Unrunder Leerlauf: Eine verschmutzte Drosselklappeneinheit kann zu einem unrunden Leerlauf führen. Dieses Problem kann leicht behoben werden, in dem man die Drosselklappeneinheit ausbaut und mit Bremsenreiniger putzt.

 

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